Unterstützte Polizeigewalt? Großbritannien rüstete nigerianische Polizei aus
Nigeria gilt als eines der LGBTI*-feindlichsten Länder der Welt. Durch die Special Anti-Robbery Squad (SARS) der Polizei wurde die Lage nochmals massiv verschärft. Laut LGBTI*-Aktivist*innen wurden queere Menschen immer wieder Opfer dieser Spezialeinheit. Außerdem soll sie mit scharfer Munition auf friedliche Demonstranten geschossen, Menschen ohne Gerichtsverfahren gefoltert und ermordet und andere Menschenrechtsverletzungen begangen haben. Aufgrund von Protesten wurde die Einheit am 1. Oktober aufgelöst.
Großbritannien gab jetzt zu, die SARS-Einheit ausgebildet und ausgerüstet zu haben: Das College of Policing, das für die Polizei in England und Wales zuständig ist, hatte 2019 mit den nigerianischen Polizeikräften zusammengearbeitet. Ein Sprecher erklärte laut Independent, dass man damit die Standards in dem afrikanischen Land erhöhen wollte. Es sei dabei aber lediglich um Finanz- und Wirtschaftskriminalität gegangen.
Labour-Politikerin Kate Osamor findet, die Regierung solle endlich reinen Tisch machen: Die Neuigkeit gäbe Anlass zur Sorge, dass britische Steuergelder in die Taschen der SARS-Einheiten geflossen sind.