CSD-Parade Regensburg abgesagt Polizei und Veranstalter sprechen von einer „abstrakten Bedrohungslage“
Die Pride-Parade beim CSD in Regensburg am 5. Juli wurde jetzt aus Sicherheitsgründen abgesagt – der Demonstrationszug durch die Altstadt mit erwarteten rund 3.000 Teilnehmern wird nicht stattfinden. Das Landeskriminalamt hat die Ermittlungen aufgenommen, CSD-Organisator Alexander Irmisch betonte gegenüber dem Bayerischen Rundfunk eine „abstrakte Bedrohungslage“.
Kundgebung unter massivem Polizeischutz
Ganz entfallen soll der Pride allerdings nicht, die Organisatoren wollen jetzt eine stationäre Kundgebung am Domplatz veranstalten, die besser von der Polizei geschützt werden kann. „Die Kundgebung auf dem Domplatz lässt sich deutlich besser absichern“, so der CSD-Verein via Facebook. Danach soll es noch einen kurzen Demonstrationszug zum Stadtfest nach Stadtamhof geben.
Offenbar nach massiven Drohungen haben sich die CSD-Veranstalter zusammen mit der Polizei und dem Ordnungsamt für eine Absage der angedachten Pride-Parade entschieden, um mit dem neuen Konzept Teilnehmer und die Veranstaltung besser vor möglichen Angriffen schützen zu können. „Die Sicherheit der Teilnehmer steht für uns an erster Stelle“, so Irmisch. Vor Ort sollen jetzt verstärkt Sicherheitskräfte zum Einsatz kommen, das Straßenfest selbst soll erstmals auch mit Pollen geschützt werden.
Sicherheitsrisiken durch Extremisten
Irmisch vom CSD-Team „Queeres Regensburg“ erklärte gegenüber der Mittelbayerischen Zeitung: „Wir wurden in einem Krisengespräch vergangene Woche darüber informiert, dass es eine abstrakte Anschlagsbedrohung gibt.“ Dabei habe die Polizei erklärt, dass sie den Schutz der CSD-Teilnehmer nicht ausreichend gewährleisten könne, wenn es bei den bisherigen Plänen bleibe.
Laut dem BR erklärte Irmisch weiter, dass die Sicherheitsrisiken nicht allein von islamistischen Gruppen ausgehen würden: „Es gibt ebenso große Gefahren durch Rechtsextreme und religiösen Fanatismus anderer Art.“ Mit dem neuen Konzept hofft Irmisch, dass dennoch viele Pride-Besucher kommen werden und betonte: „Wir werden trotzdem in der Altstadt sichtbar und hörbar sein!“. Bereits im Mai war der CSD Gelsenkirchen ebenso aufgrund einer „abstrakten Bedrohungslage“ ganz abgesagt worden.